Project Description
Trennung oder Scheidung bewusst verarbeiten
Nach einer Trennung oder Scheidung kann es passieren, dass Ihr gewohntes Leben zu einem abrupten Stillstand kommt. Phasen tiefer Verzweiflung, Angst, Ohnmacht, Antriebslosigkeit, Depression und Wut wechseln sich ab, gepaart mit Orientierungslosigkeit und teilweisem Identitätsverlust. Viele Frauen sind nach einer Trennung als Alleinerziehende darüber hinaus mit einer konstanten Überforderung und Existenzangst konfrontiert. Es scheint dann manchmal, als sei das Leben vorbei. In gewissem Sinn ist das auch so und genau hierin liegt Ihre Chance zu Neubesinnung und einem Neubeginn, der sich auf Ihre innere Wahrheit und Selbstliebe gründet, die mehr und mehr von äußeren Bedingungen unabhängig werden kann. Es ist Ihre Chance, authentischer zu werden und sich von vielen Ihrer Illusionen und Abhängigkeiten zu befreien. Das ist ein Prozess, der in die Selbstverantwortung und damit in die Selbstermächtigung führt.
Das Scheitern einer Liebesbeziehung ist ein seelisches Schockerlebnis
Sie sind nicht allein in diesem Prozess des Findens einer neuen Selbstdefinition und Lebensgrundlage, des Loslassens alter Rollen und Identifikationen nach einer Trennung. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 163335 Ehen geschieden. Fast die Hälfte aller Ehen scheitert im Schnitt nach 14 Jahren. Diplom Psychologen und Sozialforscher machen vor allem radikal veränderte gegenseitige Ansprüche in der Ehe als Krisenverursacher aus. Die Mehrheit der Scheidungen geht heute von den Ehefrauen aus.
Die häufigsten Ursachen
Laut dem Internet Portal Scheidung.de und anderen Portalen sind die häufigsten Ursachen, die dem Scheitern einer Ehe zugrunde liegen:
- Fehlende Kommunikation unter den Eheleuten
- Keine gemeinsame Freizeitgestaltung
- Die Illusion, dass mit einem neuen Partner alles besser wird
- Ständige Fehlersuche nur beim Anderen
- Flucht aus der Ehe schon bei den kleinsten Problemen
- Zu faul sein, nach der Heirat noch um den Anderen zu werben
- Fehlender Respekt vor dem Anderen, seinem/ihrem Beruf, seinen/ihren Freunden, seinen/ihren Hobbies
- Desinteresse am Anderen
- Ständige Besserwisserei in Alltagsdingen
- Kleinlichkeit in Gelddingen
- Untreue
Wie können Sie bewusst mit dem traumatischen Erleben einer Trennung/Scheidung umgehen?
Es gibt prinzipiell zwei Wege mit einer Trennung umzugehen:
Der erste Weg lässt im Prinzip alles beim Alten
Hier ist der/die andere schuld an Ihrer Misere; Sie suchen sich Verbündete, die Ihnen diese Haltung bestätigen; Sie lassen sich nicht darauf ein, zu erforschen, wie Sie selbst zur Trennung beigetragen haben; Sie verleugnen Ihren Anteil am Geschehen; Sie dissoziieren sich von Ihren tieferen Gefühlen der Verletztheit/Verwundbarkeit/Trauer, flüchten sich in Aggression und verhindern so Ihr inneres Wachstum; Sie suchen sich über kurz oder lang einen neuen Partner/eine neue Partnerin, der/die Ihnen dann das geben sollen, was Ihnen in der alten Partnerschaft gefehlt hat.
Der zweite Weg ist ein nicht einfacher aber lohnender Weg für Ihr persönliches Wachstum und Ihre Selbstentfaltung
Sie finden heraus was Ihr Anteil an der Trennung ist; Sie lassen sich auf den oft langwierigen Prozess des Vergebens ein; Sie holen sich Ihre Energie zurück, die Sie abgegeben haben, damit der Andere Ihre Bedürfnisse befriedigt; Sie lösen Ihre dysfunktionalen Kindheitsmuster auf, die Sie immer wieder in unbewusste Abhängigkeiten bringen; Sie erkennen in diesem Prozess, dass Ihnen letztendlich immer das fehlt, was Sie nicht bereit sind zu geben; Sie gewinnen in diesem Prozess wirkliches Selbstvertrauen, das in eine Selbstliebe und ein Wohlbefinden münden kann, die nicht länger von Anerkennung oder Zustimmung Anderer abhängig sind.
In meiner langjährigen Arbeit als Diplom Psychologin mit den oft so niederschmetternden Folgen einer Trennung haben sich folgende Schritte als sehr hilfreich erwiesen:
Radikale Selbstverantwortung und damit das Zurückholen Ihrer Energie und Kraft. Selbstverantwortung bedeutet nicht, dass Sie alles gut finden müssen, was Ihr Partner getan hat und tut. Es bedeutet aber, dass Sie bereit sind, sich Ihre Projektionen anzuschauen. Dadurch können Sie Ihre, den verschiedenen Verurteilungen und Schuldzuweisungen zugrundeliegenden dysfunktionalen Verhaltens- und Denkmuster auflösen, die Sie unbewusst immer wieder auf dieselbe Art und Weise in der Liebe scheitern lassen, obwohl Sie sich sicherlich sehr bemühen und bemüht haben.
Der bewusste Weg der Vergebung. Vergebung ist ein Prozess. Immer wieder schwanken wir zwischen Verständnis und Anklage, bis wir erkennen, dass uns Vergebung von der Vergangenheit befreit und die Tür in ein neues Leben und Lebensgefühl öffnet.
Neudefinition „Wer bin ich“? Selbstverantwortung und Vergebung öffnen Ihren inneren Raum, in dem Ihre Intuition die Führung übernehmen kann. In diesem Raum sind Sie frei, kreative Lösungen zu finden, die Ihrem Wesen und Ihren Sehnsüchten entsprechen. Hier finden Sie zurück zu sich selbst, zu Ihrem unantastbaren Selbstwert, der von den Bewertungen anderer Menschen und äußeren Bedingungen unabhängig ist.
Das Akzeptieren von Phasen des Nicht-Wissens, der Trauer und Dunkelheit. Wir leben in einer Welt des Machens und des Rasens. Wir erlauben uns nicht länger zu trauern, den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen. Es ist aber vollkommen natürlich, wenn Sie nach einer Trennung unfähig sind, sich zu bewegen, nicht wissen, was Sie wollen oder einfach nur zu wissen, wer Sie denn eigentlich sind. Oft liegt nach einer Trennung Ihr Selbstverständnis in Trümmern. Wenn Sie diesen Phasen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten Raum geben, können sich Ihre Gefühle auf ganz natürliche Weise erholen und wandeln. So wie ein Samenkorn zur Reifung ungestörte Zeit in der Erde braucht, so brauchen wir Menschen vor allem nach Lebenskrisen Phasen der Ruhe und Selbstbesinnung, in denen wir nicht planen, sondern uns der Weisheit in unserem Inneren anvertrauen. Schließlich dürfen wir uns nach einer Trennung „neu gebären“ und das geht nicht in auf die Schnelle.
Wiederentdecken Ihrer Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten. Nach einer Trennung kann es passieren, dass Sie an sich selbst zweifeln und Ihre Wertschätzung für sich selbst verschwunden ist. Es ist sehr wichtig, die Wertschätzung für sich selbst, dafür wie Sie wirklich sind, neu- bzw. wiederzuentdecken. Oft tun sich allein dadurch überraschende neue Wege auf, neue Horizonte, die in der alten Beziehung verschüttet waren.
Auflösen dysfunktionaler Verhaltens- und Denkmuster. Alte Kindheitsmuster verhindern zum einen, dass wir in Stresssituationen bewusst bleiben und absichtsvoll handeln können; zum anderen zwingen sie uns dazu, unbewusst immer wieder das zu erschaffen, was wir nicht wollen. Es ist daher unabdingbar, wenn Sie erfolgreiche Beziehungen haben möchten, diese alten Muster zu transformieren.
Ein Unterstützungsnetzwerk aufbauen. Wenn Sie lernen, sich in Ihrer Verletzlichkeit zu zeigen, werden Sie viele Menschen finden, die Sie auf Ihrem Weg unterstützen. Nicht dadurch, dass sie Sie bemitleiden, sondern dadurch, dass sie Ihnen dabei helfen, Ihre Wahrheit zu leben. Verletzlichkeit ist eine Kraft, keine Schwäche. Ihre wahren Gefühle zu zeigen, gibt Ihnen mehr Sicherheit als jede Mauer, die verhindern soll, dass andere sehen, wie es Ihnen wirklich geht.
Der Weg in die Authentizität. Jede Lebenskrise ist ein Aufruf inne zu halten und zu spüren, ob Sie wirklich das Leben leben, das Sie sich tief drinnen wünschen. Es ist ein Aufruf, alles Müssen und Sollen zu hinterfragen, sich ernst zu nehmen und so zu akzeptieren, wie Sie wirklich sind. Es ist eine Chance Ihre Masken fallen zu lassen, die faulen Kompromisse aufzugeben und frei zu sein.
METHODEN
MEHR
Rechtliche Informationen rund um das Thema Scheidung finden Sie im Ratgeber unter dem Link: https://www.scheidung.org
Austausch und Hilfestellung rund um die Thematik Trennung und Scheidung finden Sie auf: https://www.trennungsschmerzen.de